Bildung auf den Punkt
Ihre Meinung ist gefragt: Ist Radikalisierung eine Herausforderung für Schulen?
Zwischen Krieg und Radikalität: Die Heilbronner Stimme und die Akademie für Innovative Bildung und Management (AIM) starten ins zweite Jahr der Diskussionsreihe Bildung auf den Punkt. Im Juli geht es um "Wie extrem darf Schule sein? Radikalisierung als Herausforderung im Bildungsbereich".
In diesem Schuljahr hat womöglich kein Thema mehr die Schulen beschäftigt als der richtige Umgang mit radikalen Meinungen. Erst kamen die Terroranschläge der Hamas auf Israel am 7. Oktober, es folgte die israelische Reaktion darauf. Die Jugendlichen informieren, sie für radikale Meinungen sensibilisieren, mit ihnen in den Austausch treten, das stellt nach wie vor viele Schulen vor eine große Herausforderung.
Im Spätjahr 2023 wurden Recherchen über ein Treffen eines rechtsextremen Netzwerks in den Medien veröffentlicht, in dem unter anderem über die Abschiebung von Menschen aus Deutschland gesprochen wurde. Auch das musste in den Schulen thematisiert werden. In vielen Orten in der Region gingen Tausende Menschen auf die Straßen, um ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit in Deutschland zu setzen. Selbst das ist eine Herausforderung für die Bildungseinrichtungen: Einerseits stehen sie ein für Demokratie, andererseits sind sie der Neutralität verpflichtet. Offen werben für solche Demonstrationen fiel Lehrern schwer.
Extreme Haltungen belasten viele Jugendlichen, Eltern, Lehrer und Schulleitungen. Genau darum soll es gehen bei der Diskussionsveranstaltung auf dem Bildungscampus: „Wie extrem darf Schule sein? Radikalisierung als Herausforderung im Bildungsbereich“ heißt es im Rahmen der Reihe Bildung auf den Punkt am Donnerstag, 4. Juli, ab 17 Uhr im Forum auf dem Bildungscampus. Hinter der Veranstaltung stehen die Heilbronner Stimme und die Akademie für Innovative Bildung und Management (AIM). Mitdiskustieren ist ausdrücklich erwünscht, die Meinungen und die Ideen der Gäste sind willkommen. Eine Anmeldung ist bereits möglich.
Experten erzählen aus dem Alltag. Aus der Praxis berichtet beispielsweise Frank Schuhmacher, der in Öhringen das Hohenlohe-Gymnasium leitet. Eine wissenschaftliche Sicht bringt Havva Engin mit. Zu den Lehr- und Forschungsgebieten der Professorin am Institut für Erziehungswissenschaft der Pädagogischen Hochschule Heidelberg gehören unter anderem die Bereiche "Theorie und Praxis transkulturellen Lehrens und Lernens" sowie "Bildung und Erziehung im Kontext religiöser Heterogenität – Religiöse Radikalisierung von muslimischen Jugendlichen". Außerdem kommt Niels Joeres: Beim Projekt „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ ist er Landeskoordinator für Baden-Württemberg.
Heilbronner Stimme und AIM greifen mit "Bildung auf den Punkt" regelmäßig bildungspolitische Themen auf, um mit Schülern, Eltern, Lehrern und Experten zu diskutieren.